Selbstreinigung oder Schleimzucht?

Was wirklich hilft

Selbstreinigung oder Schleimzucht?

Faulschlamm auf der Hand - Beispiel für Biofilm im See

Selbstreinigung aktivieren – oder Schleim produzieren?

Warum ein Biofilm im Teich nicht ausreicht – und was wirklich hilft

Grünes Wasser, stinkender Faulschlamm, Sauerstoffmangel: Viele Stillgewässer in Städten und Gärten kämpfen mit denselben Symptomen. Oft werden Bakterienpräparate oder Wundermittel versprochen – doch was bringt es wirklich, dem Wasser „etwas zuzugeben“? Und was ist eigentlich ein Biofilm – nützlich oder schädlich?

Totholzzone mit anaerobem Biofilm

In diesem Artikel zeigen wir, warum es nachhaltiger ist, die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Gewässers zu aktivieren – statt künstlich gezüchtete Bakterienkulturen einzubringen. Und warum Sauerstoff in der richtigen Form am richtigen Ort der Schlüssel zu einem gesunden Teich ist.

Biofilm, Exoenzyme & Co: Was passiert eigentlich im Sediment?

In jedem Gewässer leben unzählige Mikroorganismen – darunter Bakterien, die organisches Material abbauen. Viele von ihnen bilden sogenannte Biofilme: schleimartige Strukturen, in denen sie sich organisieren, festheften und Enzyme absondern. Diese Exoenzyme wirken außerhalb der Zelle und helfen beim Abbau von Faulschlamm – aber nur unter Sauerstoffzufuhr.

Fehlt Sauerstoff, sterben viele dieser Bakterien ab. Das Milieu kippt ins Anaerobe, und es entstehen Faulgase, instabile Biofilme und ein schmieriger, übel riechender Sedimentschlamm – genau der „Schleim“, den man vermeiden möchte. Auch hier wirken Enzyme – aber unter ungünstigen Bedingungen mit negativen Folgen.

Typische Beispiele für unangenehme Biofilme kennt man aus dem Alltag: verstopfte Kaffeemaschinen, schleimige Geschirrspülbecken – ein Zeichen für stehendes, sauerstoffarmes Wasser.

Ingenieurbiologie und Fontaene als Teichpflegemaßnahmen

Ist es sinnvoll, eine „Bakterienarmee“ einzusetzen?

Manche Anbieter versprechen schnelle Erfolge durch eine Kombination aus: - Bakterienpräparaten - Zusatz von Sauerstoff - mechanischer Sedimentimpfung

Doch dieses Vorgehen ist nicht unbedenklich:

Zerstörung des Sediments: Das Aufwirbeln stört natürliche Habitate (z. B. Makrozoobenthos).

Phosphorrücklösung: Ohne gleichzeitige aerobe Stabilisierung wird Phosphat ins Wasser freigesetzt – Algenblüten sind die Folge.

Ineffiziente Belüftung: Viele Systeme arbeiten mit großvolumigen Blasen und hohem Druck – bei geringer Tiefenwirkung.

Dabei gilt: Bakterien sind ohnehin vorhanden. Gibt es genug Sauerstoff, vermehren sich die nützlichen, aeroben Bakterien von selbst, zersetzen organisches Material und fördern ein stabiles Gewässermilieu – ganz ohne Zugabe von außen.

Ingenieurbiologische Bauweisen harmonieren sehr gut mit linearer Belueftung

Reicht es, einfach nur zu belüften?

Belüftung ist nicht gleich Belüftung – viele gängige Systeme (z. B. Fontänen) wirken rein oberflächlich. Sie verbessern das Erscheinungsbild, bringen aber kaum Sauerstoff an den Gewässergrund. Zudem können sie tieferliegende Schichten destabilisieren, das Wasser erwärmen und sind oft energieintensiv. Wichtig sind lebende Organismen und deren Habitate, um ein natürliches Gleichgewicht zu erzeugen - in urbanen Gewässern werden diese oft künstlich erzeugt (Pflanzeninseln, Totholzzonen).

Effektive Belüftung muss dort ansetzen, wo Sauerstoff fehlt, damit sie wirkt: in der Sedimentgrenzschicht.

Die DRAUSY-Methode: Selbstreinigung reaktivieren statt manipulieren

Unser Verfahren setzt auf das, was die Natur sowieso tut – wir schaffen die Bedingungen dafür:

  • Minimalinvasive Belüftung in Bodennähe: Feinblasig und flächendeckend – genau dort, wo Sauerstoff gebraucht wird.
  • Aktivierung der natürlichen Mikroflora – ohne künstliche Zugaben oder Sedimentimpfungen.
  • Dauerhafte Phosphatbindung: Unter aeroben Bedingungen wird Phosphor fest im Sediment gebunden – Algenblüten werden langfristig verhindert.
  • Keine chemischen Zusätze – keine mechanische Störung – keine Energieverschwendung

sichtbare Belueftungsspur an der Oberflaeche

Warum ist die Drausy-Technik so wirksam?

Unsere Belüftung erfolgt entlang des natürlichen Gewässerbodens – nicht punktuell, sondern flächendeckend. Seit 2021 wurde das Verfahren technisch optimiert und in mehreren Städten erfolgreich eingesetzt – mit dokumentiertem Monitoring:

Südparkteich Berlin-Spandau - Gewässer-Revitalisierung

TOC-Wert reduziert von 38 auf 12 mg/l, Sulfid auf fast null gesenkt. System in Dauerbetrieb seit 2021.

Kleingewässer-Renaturierung

Schlammreduktion um 20 cm, Nitratspiegel signifikant gesenkt. Installation in Eigenleistung – robust, wartungsarm.

Biotope und Parkgewässer

Dauerhafte Phosphatbindung im Sediment, Reduktion des Glühverlusts von 6,5 % auf 1,3 %. Ein ökologisches Gleichgewicht im Denkmal.

Fazit: Sauerstoff ist der Schlüssel – aber nicht an der falschen Stelle

Eine wirksame Gewässerbehandlung beginnt nicht im Labor, sondern am Gewässer selbst. Statt künstlich gezüchtete Mikroben zu verimpfen, sollte man den natürlichen Biofilm unterstützen – durch die richtige Belüftung an der richtigen Stelle.

Unsere Methode wurde nicht nur wissenschaftlich dokumentiert, sondern auch vom Deutschen Nachhaltigkeitspreis für ihren Beitrag zur Methanvermeidung und zur ökologischen Transformation ausgezeichnet.

Sie möchten mehr erfahren?

Wir prüfen Ihre Situation und erstellen ein individuelles Konzept für Ihren Teich, Parksee oder Ihr Rückhaltebecken – für ein dauerhaft gesundes Milieu im Wasser.

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Nutzen Sie die Selbstreinigungskräfte der Natur – mit Drausy.